Wie es begann: Die immer wieder auftretenden Seuchen in der Stadt verlangten eine medizinische Betreuung. Der Markgraf von Brandenburg, Johann von Küstrin, privilegierte darum seinen Stadtarzt, Dr. Petrus Cnemiander, 1568 zum Führen einer Apotheke in Cottbus. Das Privileg sicherte ihm und seinen Nachkommen die alleinige Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln in der Stadt und im weiten Umkreis zu. Er ließ sich am Markt ein Haus bauen und eröffnete 1573 die "Löwen-Apotheke".
Die Löwen-Apotheke fungierte seitdem ununterbrochen in diesem Haus bis 1984.
Erst im Jahre 1797 eröffnete die Adler-Apotheke als zweite pharmazeutische Einrichtung in Cottbus. Nach dem großen Stadtbrand 1671 waren nahezu alle Häuser zerstört. Mit Sicherheit sind von der Löwen-Apotheke die gewölbten Offizin-, Labor- und Kellerräume des Vorderhauses und Hintergebäudes erhalten geblieben. 1675 ergänzt ein Fachwerkanbau das Ensemble.
Der Staffelgiebel, wie er sich heute darstellt, ist erst um 1800 auf die vorhandene Grundmauer aufgesetzt worden.Bekrönt wird er von der aus der griechischen Mythologie überlieferten Hygieia, Tochter des Äskulap und Schutzpatronin der Apotheker.
Von der Gründung der Apotheke bis zu ihrer Verstaatlichung im Jahre 1951 haben die Besitzer neunzehnmal gewechselt.
Im Jahre 1980 wurde das gesamte Bauensemble am Cottbuser Markt unter Denkmalschutz gestellt. Die Entscheidung, in der Löwen-Apotheke ein Museum einzurichten, fiel 1982. Die Umbauphase dauerte von 1984 bis 1989, am 01. Juni 1989 öffnete das Niederlausitzer Apothekenmuseum seine Pforten.
Peter Hosemann (1568-1591), Gabriel Wedingen - Verwalter (1591-1625), Johann Kaul (1625-1654), Andreas Abraham Lippius (1654-1666), Tliemannus Backhusius - Verwalter (1666-1681), Angreas Martin Lippius (1681-1735), Johann Christian Wunderlich (1735-1746), Carl Gottfried Stricker (1746-1782), Carl Samuel Friedrich Stricker (1782-1805), Joachim Georg Hoppe (1805-1838), Anton Heinrich Friedrich Klamroth (1838-1857, Carl Friedrich Ludwig Rabenhorst (1865-1880), Hugo Hensel (1880-1892), Heinrich Moll (1892-1897), Herrmann Fischer (1897-1916), Otto Görs (1916-1917), Alfred Schliepe (1917-1936), Max Wolf (1936-1951), Ernst Versen - staatlicher Leiter (1951-1970)
Das damalige Niederlausitzer Apothekenmuseum eröffnete am 1. Juni 1989. Die Bezeichnung "Niederlausitzer" wurde gewählt, weil das Museum zunächst nur eine regionale Bedeutung haben sollte und zum anderen fast alle Exponate aus den Apotheken der Niederlausitz stammen.
Mit der über 10 Jahre währenden Arbeit weiteten sich jedoch Sammlung und Einzugsgebiet derart aus, dass eine Umbenennung im Mai 2002 durch die Mitgliederversammlung unumgänglich wurde. Es trägt seit dem den Namen: Brandenburgisches Apothekenmuseum in Cottbus.
Das Museum stellt einen Komplex musealer Objekte dar, die nach fachlichen Kriterien zusammengetragen und systematisch geordnet dem Besucher vorgestellt werden.
Dabei werden auf über 400m² alle üblichen Arbeitsräume einer Apotheke um 1850 gezeigt. Bei einer Führung durch die unterschiedlichen Funktionsräume werden die umfangreichen Arbeitsgebiete der apothekerlichen Tätigkeit aus dieser Zeit heraus bis zur Gegenwart erläutert.
Am 14. Juni 2014 beging der Förderverein des Brandenburgischen Apothekenmuseums das 25 jährige Jubiläum gemeinsam mit der Stadt Cottbus mit einer kleinen Festveranstaltung im Lindner Congress Hotel Cottbus. Der Förderverein, der das Museum seit nun 20 Jahren betreibt, hat dazu eine Broschüre im Rahmen der Schriftenreihe herausgegeben (Heft 17) "Das Apothekenmuseum in Cottbus".
Am Sonntag, den 15. Juni 2014 waren alle Cottbuser und Gäste mit Interesse um 14.00 Uhr und um 15.00 Uhr zu einer Führung durch die Sonderausstellung "Es ist eine Reise wert" und auf ein Glas Sekt eingeladen. An diesem Wochenende besuchten ca. 200 Gäste das Museum.
Wir danken allen Helfern und Unterstützern, die den Erhalt des Brandenburgischen Apothekenmuseums ermöglichen.